Geschichte der Rhododendren

12 – Rhododendren

Geschichte der Rhododendren

Der Beginn der Rhododendronkultur im Ammerland kann auf den Gartenarchitekten und Schlossgärtner Carl Ferdinand Bosse (1755-1793) zurückgeführt werden, der 1784 von Prinz Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg beauftragt wurde, um das Schloss herum auf dem Klostergelände in Rastede einen Schossgarten nach englischem Vorbild anzulegen. Er pflanzte die ersten Rhododendren im Ammerland. Aufgrund der günstigen Boden- und Klimaverhältnisse gilt die Region inzwischen als das wichtigste europäische Anbaugebiet für Rhododendrongehölze.

Die sandigen humosen Böden mit Übergängen zu anmoorigen Böden, die hohe Luftfeuchtigkeit durch relativ gleichmäßig über das Jahr verteilte Niederschläge und die geringen Temperaturschwankungen sind die idealen Bedingungen für die Rhododendren. Sie lieben einen vor austrocknenden Winden geschützten Standort im Schatten oder Halbschatten und bevorzugen pH-Werte von 4,5 bis 5,5. Die günstigste Pflanzzeit umfasst die Zeiträume von Ende September bis Anfang Dezember und im Frühjahr von Februar bis Ende Mai. Gesundes Wachstum setzt eine jährliche ausgewogene Düngung insbesondere in den ersten Jahren nach der Pflanzung voraus. Schnittmaßnahmen sollten nach Möglichkeit ausbleiben. Falls jedoch ein Rückschnitt notwendig ist, etwa bei verkahlten hochbeinigen Sträuchern, sollte er im zeitigen Frühjahr, im März/ April durchgeführt werden.

Rhododendren
rhodo blüte

Der Rhododendronpark Hobbie

Der Rhododendronpark der Familie Hobbie ist Deutschlands größter Rhododendronpark und gilt auch als einer der schönsten Europas.
Die 70 ha große Parkanlage wird seit fast 100 Jahren bereits in dritter Generation von der Familie gepflegt und weiterentwickelt.  Der Baumbestand, der dem Park einen besonderen Charme verleiht, ist sogar schon über 300 Jahre alt.  Unter hohen Kiefern, aber auch unter dem Schutz teilweise exotischer Nadel- und Laubgehölze, stehen über 1.000 Rhododendronarten aus eigener und fremder Züchtung, in allen Farben, Formen und Variationen. Die beeindruckenden Blütengehölze sind inzwischen teilweise über 10 Meter hoch und blühen von Mitte März bis Mitte Juni. Die Hauptblütezeit ist jedoch im Mai.
Mit der Einsaat des ersten Rhododendronsamens aus England durch Dietrich G. Hobbie im Jahr 1928 wurde der Grundstein für eine erfolgreiche Zucht von winterharten Rhododendren mit neuen Wuchsformen und leuchtenden Blütenfarben gelegt.  Noch heute begeistern Sorten wie „Baden Baden“, „Elisabeth Hobbie“ oder „Scarlet Wonder“ mit ihren scharlachroten Blüten. Aber auch 250 Wildarten können entlang des 2,5 km langen Rundweges bestaunt werden. Im Wildartengarten stehen unterschiedliche Ursprungsarten der Rhododendren nebeneinander, die die Grundlage für die Züchtungen gebildet haben. Ein beeindruckendes Beispiel für eine stark duftende Wildart ist die Sorte „Fortunei“ (Bild 3), von Volker Hobbie liebevoll als „Reise-Rhodo“ bezeichnet, weil sie bereits viermal auf der RHODO in Westerstede ausgestellt wurde. Die zart weißlich rosa blühende Pflanze ist bereits 80 Jahre alt und wurde Ende der 20iger Jahre ebenfalls als Saatgut  aus England importiert. Sie erreicht bei uns eine Wuchshöhe von zwei Metern und blüht bereits Mitte Mai.

Insgesamt führt ein 8 km langes Wegenetz entlang einer aufwendig zu einer Wasser- und Hügellandschaft ausgebauten Teichanlage durch den Park. Ein Yakushimanum-Garten, in dem die besten Sorten der sonnenverträglichen und kompakt wachsenden Wildart ausgestellt werden, ist ebenso wie der Azaleengarten eine weitere Attraktion. Auf dem „Pfad der Stammschönheiten“ kann man besonders alte und skurril wachsende Rhododendren  bewundern.  Viele Bänke laden die Besucher zum Verweilen ein. Das Café und die Orangerie sind von Mitte April bis Mitte Juni geöffnet, außerhalb der Blütezeit jedoch nur für geschlossene Gesellschaften.

Seit 2006 ist der Park wegen seines außergewöhnlichen Pflanzenbestandes vom Land Niedersachsen als kulturell wertvoll anerkannt worden. Die Bewirtschaftung des Parks erfolgt durch das Betriebsleiterehepaar und bis zu 60 Beschäftigte. Der Erhalt und die Weiterentwicklung des Parks werden ausschließlich über die Einnahmen während der Blütezeit von Mitte April bis Mitte Juni ermöglicht. Außerhalb der Blütezeit ist der Eintritt frei.  Der Park ist ganzjährig täglich – auch an Sonn- und Feiertagen von 9.30 bis 19 Uhr – geöffnet. Darüber hinaus finden ganzjährig vielfältige kulturelle Veranstaltungen statt.

Rhododendrenpark
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