Der Eytjehof
Der Eytjehof ist ein vielseitig bewirtschafteter landwirtschaftlicher Betrieb und bereits seit 1428 im Besitz der Familie Eyting. Es werden heute insgesamt 35 ha konventionell bewirtschaftet, davon 22 ha Grünland und 3 ha Wald. Auf 10 ha Ackerfläche werden neben Kartoffeln und Erdbeeren ca. 30 unterschiedliche Gemüsearten angebaut. 7 Mutterkühe mit Kälbern der Rasse „Angus“ beweiden die Niedermoorflächen. In der zweiten Jahreshälfte befinden sich hier zusätzlich ca. 400 Weidegänse, die überwiegend zum Weihnachtsfest vermarktet werden. Die Erzeugnisse des EytjeHofs werden direkt ab Hofladen, über Wochenmärkte, Einzelhandel und Versand verkauft. Erdbeeren und Schnittblumen werden auch zur Selbsternte angeboten.
Gemüseanbau – regional und nachhaltig
In der guten landwirtschaftlichen Praxis werden die Nutzpflanzen in sogenannten Fruchtfolgen angebaut, das heißt unterschiedliche Kulturen nacheinander. Dies hat den Vorteil, dass Krankheiten und Schädlinge, die oft auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert sind, reduziert werden. Die Erträge sind sicherer und der Boden bleibt fruchtbarer. Unerwünschte Beikräuter werden vielfach mechanisch, also durch den Einsatz von Hackgeräten und von Hand entfernt. Die Verwendung von Kulturschutznetzen, die über die Pflanzen gelegt werden, schützen vor Insekten und anderen Tieren. Durch diese technischen Maßnahmen und durch die Aussaat neuer Sorten wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erheblich eingedämmt.
Die Erdbeere – kleine Nuss
Gegenüber der Schautafel werden auf einer Fläche von 2 ha im Abstand von 3 Jahren Erdbeeren angebaut. Die Erdbeere zählt zur pflanzlichen Gattung der Sammelnussfrüchte. Sie liefert mehr Vitamin C als Zitronen und Orangen und ist ein guter Mineralstofflieferant. Die Pflanzen bilden oberirdische Ableger, die im November von der Pflanze abgetrennt werden. Dann werden sie über Winter bei ca. -2°C eingefroren und im nächsten Juni wieder gepflanzt. Die bedarfsgerechte Düngung erfolgt unter Berücksichtigung von Bodenprobenergebnissen. Im darauffolgenden Jahr sind die ersten Früchte dann erntereif. Ein Teil der Pflanzen wird zwei Jahre beerntet.
Nach Beendigung der Erdbeerernte sät dieser Landwirt eine Zwischenfruchtmischung aus Hafer, Wicke und Ölrettich zur Winterbegrünung und zur Nematodenreduktion (Fadenwürmer) im Boden. Im darauf folgenden Jahr wird Gemüse angepflanzt. Daraufhin folgt ein Jahr lang eine Gründüngung (Düngung durch Unterpflügen von eigens zu diesem Zweck angebauten Pflanzen). Im Anschluss, also nach insgesamt 3 Jahren, werden wieder Erdbeeren gepflanzt. Diese Form der Bewirtschaftung entspricht dem klassischen Prinzip der 3-Felder-Wirtschaft.
Für die Ernte werden meist Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland eingesetzt oder ein Feld zum Selbstpflücken freigegeben.