Mais, besser als sein Ruf!
Der Mais stammt ursprünglich aus Mittelamerika und wurde von Christoph Kolumbus im 16. Jahrhundert nach Europa gebracht. Er ist frostempfindlich und wird daher erst im April mit einer Maislegemaschine in die feinkrümelige Erde gelegt. Nach dem „Auflaufen“ wird einmalig ein Herbizid gegen Beikräuter, die Licht, Wasser- und Nährstoffkonkurrenten sind, ausgebracht. Dies geschieht mit einer Pflanzenschutzspritze im Mai. Auf Mais werden weniger Pflanzenschutzmittel ausgebracht als auf allen anderen Ackerkulturen. Die Maispflanze wächst dann, bis sie im September eine Höhe von mehr als 2 Meter erreicht hat. Der Erntezeitpunkt richtet sich nach der Nutzung. Bei uns wird Mais hauptsächlich in der Fütterung eingesetzt. Die ganzen Pflanzen werden hierfür Ende September, Anfang Oktober geerntet, zerkleinert, in Silo verfestigt und luftdicht gelagert. Durch Milchsäuregärung entsteht ein energie- und eiweißreiches Futter hauptsächlich für Rinder. Zuzüglich Eiweiß- und Mineralfutter reicht ein Hektar Mais aus:
- für die Ernährung von 37 Schweinen oder
- 7 Mastrindern oder
- für die Erzeugung von 80.000 Eiern oder
- 19.000 Litern Milch (www.Maisfakten.de)
Wird Maissilage von einem Hektar in Biogasanlagen eingesetzt, liefert sie rund 9000 m3 Biogas. Daraus kann der Jahresbedarf an Energie für ca. 5 durchschnittliche Haushalte gedeckt werden. Für die Körnermaiserzeugung werden nur die vollreifen Körner im Oktober oder November geerntet und ebenfalls in der Fütterung verwendet.
Benötigt Mais viel Dünger?
Da Mais hohe Erträge liefern kann, benötigt er auch viele Nährstoffe wie zum Beispiel Stickstoff. Diesen gilt es mit der Düngung, vor der Aussaat durch Gülle und beim Mais legen durch Mineraldünger bereit zu stellen. Die geltende Düngeverordnung begrenzt die Ausbringungsmenge pro Hektar. Auf der Grundlage regelmäßiger Bodenuntersuchungen, einer Analyse der im Betrieb anfallenden Wirtschaftsdünger (Gülle und Mist) und natürlich des Nährstoffbedarfs der Pflanze wird auf dem Acker zielgerichtet gedüngt.
Und die Klimabilanz?
Bei der Berechnung der Klimabilanz darf man nicht nur die beim Anbau entstehenden klimaschädlichen Gasen betrachten, sondern muss auch die Effizienz der Flächennutzung berücksichtigen. Mais kann das für den Treibhauseffekt verantwortliche Kohlendioxyd effektiver als andere Kulturpflanzen in pflanzliche Biomasse umwandeln, hat also die höchste Leistung bei der Co2 -Bindung. 1 Hektar Mais liefert den Jahressauerstoffbedarf für rund 70 Menschen und kann den CO2-Ausstoß von rund 250.000 km Autofahrten „recyceln“. Dabei produziert er ca. 2,5-mal mehr Sauerstoff als ein Hektar Wald. (www.Maisfakten.de)
Die anbaubedingten Treibhausgasemissionen des Maisanbaus sind niedriger als bei allen anderen Kulturen auf dem Acker, weil Mais mit einem geringeren Energieeinsatz in Form von Dünger, Diesel und Pflanzenschutzmitteln auskommt. Die Energieerträge pro Hektar Mais sind im Vergleich zu anderen Pflanzen deutlich höher und reduzieren dadurch die Treibhausgasemissionen je Ernteeinheit.
Verringert Mais die Biodiversität?
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass im Mais 1000 unterschiedliche Insekten und Kleintiere wie Käfer, Schwebfliegen und Spinnen leben. Aber auch Vögel und Säugetiere nutzen die Maisfelder als Rückzugsraum oder für ihre Nahrung. Mais sollte allerdings in einer Fruchtfolge mit anderen Kulturpflanzen angebaut werden. Viele Landwirte legen am Rand Blühstreifen an, um auch für bestäubende Insekten Nahrung und Lebensraum zu schaffen.